Benedictus Krankenhaus Tutzing
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Pneumothorax (Lungenspitzenresektion)

Wir resezieren die Lungenspitze vor allem bei einem immer wieder auftretenden Spontanpneumothorax.

Unter einem Pneumothorax versteht man das Ansammeln von Luft in der Brusthöhle neben der Lunge. Die Folge davon ist, dass sich die Lunge nicht mehr ausdehnen kann und in sich zusammenfällt. Ein Spontanpneumothorax ist die häufigste Pneumothoraxform. Er entsteht ohne erkennbare Auslöser. Verursacht wird der Spontanpneumothorax durch Platzen eines Lungenbläschens (Bulla) an der Lungenoberfläche. Wie bei einem Loch im Fahrradschlauch tritt durch das geplatzte Bläschen Luft aus. Diese Luft sammelt sich neben der Lunge an. Der Spontanpneumothorax tritt meist bei Menschen auf, die eigentlich eine gesunde Lunge haben. Nur an ganz begrenzten Stellen, meist im Bereich der Lungenspitze, bilden sich die dünnwandigen, großen Lungenbläschen, die platzen können. Warum diese Bläschen überhaupt auftreten, ist nicht bekannt. Man weiß aber, dass das Rauchen die Wahrscheinlichkeit um das ca. 20-fache steigert. Neben dem Rauchen sind weitere Risikofaktoren bekannt: männliches Geschlecht, hoch gewachsener, schlanker Körperbau, großes Lungenvolumen und Pneumothorax in der engeren Verwandtschaft. Da die restliche Lunge gesund ist und der gegenseitige Lungenflügel ausgedehnt bleibt, verspüren diese Patienten selten Atemnot und bemerken meist nur einen stechenden Schmerz auf der betroffenen Seite als einziges Symptom.

Der primäre Spontanpneumothorax betrifft in erster Linie junge Männer zwischen 15 und 35 Jahren. Nach dem 40. Lebensjahr ist ein (primärer) Spontanpneumothorax selten. Bei Männern tritt die Erkrankung etwa siebenmal häufiger auf als bei Frauen. Über 90 Prozent der Betroffenen sind Zigarettenraucher. Die Häufigkeit von Erkrankungsfällen beträgt etwa 7 Fälle pro 100.000 Einwohner im Jahr. Neben der Befragung des Patienten und der körperlichen Untersuchung ist das Röntgen des Brustkorbs die wichtigste Untersuchung. Zusätzliche Untersuchungen wie die Computertomographie des Brustkorbs sind häufig dann notwendig, wenn andere Erkrankungen abgegrenzt werden müssen und/ oder es immer wieder zu einem Pneumothorax kommt.

Ein kleinerer Pneumothorax kann unter Umständen von selbst ausheilen. Hier reicht es manchmal aus, den Patienten zu beobachten. Meist ist jedoch das Anlegen einer Drainage erforderlich: Ein Schlauch wird in die Luftansammlung neben der Lunge (Pleuraraum) eingeführt, um die Luft über die Drainage abzusaugen. Durch den entstehenden Unterdruck dehnt sich die Lunge dann wieder aus. Zeigen sich dann in der weiterführenden Diagnostik (CT des Thorax) die oben beschriebenen Lungenbläschen, die immer wieder platzen können, empfehlen wir die Video-assistierte Thorakoskopie (VATS) mit Entfernung der Bläschen und „Anrauhen“ des Brustfells.

Die Thorakoskopie bezeichnet eine chirurgische Methode, in die Brusthöhle hinein zu sehen und das Brustfell und die Lungenoberfläche zu beurteilen sowie durch den gleichen oder weitere Zugänge Instrumente oder Medikamente einzuführen. Wir führen die Operation prinzipiell minimalinvasiv durch (VATS: videoassistierte Thorakoskopie). Das heißt, es wird ein Verfahren der "Schlüssellochchirurgie" eingesetzt, bei dem ein spezielles Gerät (Endoskop) durch einen kleinen Schnitt in den Pleuraraum eingeführt wird. Über das optische System des Endoskops werden Videoaufnahmen gemacht, die wir auf einem Monitor betrachten können. Mit Hilfe zusätzlicher Instrumente können die Lungenbläschen und ein Teil des Brustfells entfernt werden oder durch "Anrauhen" des Brustfells eine Verklebung erreicht werden. Am Ende der Operation wird dann ein Schlauch (Thoraxdrainage) in den Brustkorb eingelegt, die dazu dient, überschüssige Luft, Blut und Sekret abzuleiten. Der Schlauch kann dann nach etwa 3-4 Tagen wieder entfernt werden. Der Krankenhausaufenthalt beträgt etwa 4 - 5 Tage. Die Erfolgsquote nach einer Operation ist sehr gut und liegt bei über 90 %.

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