Benedictus Krankenhaus Tutzing
Bahnhofstraße 5
82327 Tutzing

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Darmkrebs

Unter Darmkrebs versteht man alle bösartigen Tumore des gesamten Darms. In Deutschland ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. Mehr als 6% aller Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs. Am weitaus häufigsten (95%) ist der Darmkrebs im Dickdarm oder Mastdarm lokalisiert. Dort entsteht er in der Regel aus Krebsvorläufern, den Polypen. Darmpolypen sind zunächst gutartige, oft pilzähnlich wachsende Geschwülste aus Zellen der Darmschleimhaut. Diese Zellen können im Laufe der Zeit entarten und bösartig werden. Unspezifische Symptome für Darmkrebs sind Stuhlunregelmäßigkeiten oder Blut im Stuhl, kommen jedoch eher selten vor. Über lange Zeit verursacht der Darmkrebs keinerlei Beschwerden. Daher ist die Dickdarmspiegelung zur Krebsvorsorge wichtig.

Diagnose und Behandlungsmethoden 
Meist wird die Diagnose Darmkrebs nach einer Dickdarmspiegelung gestellt. Entdeckt man während einer Spiegelung einen verdächtigen Bezirk oder einen verdächtigen Darmpolypen, werden daraus Gewebeproben (Biopsien) entnommen. In der anschließenden mikroskopischen Aufarbeitung kann dann der Pathologe feststellen, ob bereits Bösartigkeit vorliegt.

Diagnostik und Operation
Ist die Diagnose Darmkrebs nach einer Dickdarmspiegelung gestellt worden, ist es wichtig, das Stadium der Erkrankung zu bestimmen. Hierzu muss untersucht werden, ob der Krebs möglicherweise schon gestreut hat. Dies geschieht neben der körperlichen Untersuchung anhand bildgebender Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, CT oder Kernspintomographie. All diese Verfahren und auch die Bestimmung von Tumormarkern im Blut werden im Benedictus Krankenhaus Tutzing vorgehalten.

Will man Darmkrebs heilen, ist es notwendig, alle Krebszellen zu entfernen. Dazu muss - trotz moderner Hochleistungsmedizin - noch operiert werden: Das Stück Darm, das den Darmkrebs trägt, wird mit dem notwendigen Sicherheitsabstand entfernt und die gesunden Darmenden wieder zusammengenäht. Ebenso müssen die zugehörigen Lymphknoten, die die ersten Filterstationen des Krebses darstellen, reseziert werden. Sollte der Schließmuskel von Krebs befallen sein, muss auch dieser entfernt und ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Die genauen Einzelheiten der Operation und der Risiken erklären wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

Eine Operation bei Darmkrebs ist deutschlandweit streng standardisiert und läuft immer mit denselben Schritten ab. Mehrere Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine Darmkrebsoperation genauso sicher offen wie minimalinvasiv erfolgen kann. Gleich ob Bauchschnitt oder minimalinvasiver Zugang, die Präparation im Bauch ist stets dieselbe. Minimalinvasiv bedeutet nur, dass mit einer stabförmigen Kamera über kleine Schnitte operiert wird.

Die Vorteile liegen auf der Hand: nach der Operation deutlich weniger Schmerzen, kaum sichtbare Narben, weniger Verwachsungen, schnellere Rekonvaleszenz, um nur einige zu nennen. Allerdings setzt die minimalinvasive Technik, weil sie schwieriger durchzuführen ist, eine besondere Expertise des Operateurs voraus. Auch müssen spezielle technische Voraussetzungen im OP-Saal erfüllt sein.

Wir in Tutzing haben aufgrund unserer Ausbildung eine langjährige Erfahrung mit Darmkrebsoperationen, insbesondere mit minimalinvasiver Technik. Dies zeigt sich vor allem auch in unserer Komplikationsstatistik. Es zeigt sich aber auch darin, daß mehrmals im Jahr leitende Chirurgen aus dem gesamten Bundesgebiet begeistert zu uns kommen, um uns beim Operieren zuzusehen und um sich live im OP-Saal mit uns auszutauschen. Prinzipiell werden alle Darmkrebsoperationen in Tutzing auf Wunsch minimalinvasiv durchgeführt. Aufgrund unserer speziellen Technik können auch tief sitzende Mastdarmtumoren minimalinvasiv und zumeist kontinenzerhaltend operiert werden.

Interdisziplinäres Bauchzentrum mit Tumorboard
Unabdingbar bei Darmkrebs ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Ärztegruppen in einem Tumorboard. Im Benedictus Krankenhaus Tutzing arbeiten dazu Onkologen, Gastroenterologen, Pathologen, Radiologen und Bauchchirurgen Hand in Hand. Nur so kann zu jedem Zeitpunkt eine optimale Krebsbehandlung gewährleistet werden. Vor allem der Einsatz von Chemotherapie und Bestrahlung z.B. noch vor, aber auch nach der Operation muss diskutiert und koordiniert werden. Wichtig ist uns, daß Sie als Patientin oder Patient uns voll vertrauen können. Wir erarbeiten für Sie gemeinsam mit Ihnen ein maßgeschneidertes Therapiekonzept von Anfang an. Sollte eine Bestrahlung oder Chemotherapie nötig sein, besprechen wir das ausführlich mit Ihnen. Wir vereinbaren für Sie gerne alle Termine, damit Sie sich um das weitere Vorgehen nicht kümmern müssen. Sollten Sie nach der Operation eine Rehabilitation wünschen, kommt eine Mitarbeiterin des Sozieldienstes gerne auf Sie zu, berät Sie und kümmert sich um alles Weitere.

Muss man bei Darmkrebs immer operieren?
Es gibt vereinzelt Fälle, bei denen man trotz Darmkrebs nicht operieren muss. Wurde beispielsweise ein bösartiger, aber gestielt wachsender Polyp vollständig im Gesunden während der Darmspiegelung abgetragen und hat sich bildgebend kein Anhalt auf eine Streuung ergeben, kann die alleinige Abtragung ausreichend sein. Auch hier ist jedoch, wie immer bei einer Krebserkrankung, eine interdisziplinäre Falldiskussion mit Onkologen, Radiologen, Pathologen, Gastroenterologen und Bauchchirurgen unabdingbar. Verhalten nach der Operation Um möglichst schnell nach einer Operation wieder gesund zu werden, hat sich in den letzten Jahren die sogenannte Fast-track Chirurgie durchgesetzt: es werden nur noch sehr selten Drainagen in den Bauchraum eingebracht, und der Kostaufbau und die Mobilisation gehen viel schneller als früher. In der Regel können und sollen Sie noch am Abend der Operation wieder normal trinken. Auch sollten Sie sich zusammen mit der Schwester oder dem Pfleger auf die Bettkante setzen und vielleicht schon ein oder zwei Schritte gehen. Am ersten Tag nach der Operation bekommen Sie bereits ein normales Essen und sie können sich möglichst viel auf Stationsebene bewegen. Dazu ist natürlich eine ausgezeichnete Schmerztherapie unerlässlich. Bereits 24 Stunden nach der Operation ist Duschen erlaubt. Der Regelaufenthalt in Tutzing nach einer Darmresektion beträgt fünf bis sechs Tage.

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