Bei einer Blinddarmentzündung ist genau gesagt nur der sogenannte Wurmvortsatz, ein Anhängsel des Blinddarms (Anfang des Dickdarmes) entzündet, daher ist der lateinische Name „Appendizitis“ wesentlich zutreffender.
Häufige Symptome einer Appendizitis können rechtsseitige Unterbauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Übelkeit, Erbrechen und Fieber sein. Durch einen erfahrenen Untersucher läßt sich häufig bereits die Diagnose durch ein Abtasten des Bauches stellen. In der Regel werden noch eine Laboruntersuchung und ein Ultraschall des Bauches durchgeführt. Bei älteren Patienten kann auch noch eine Computertomographie zum Ausschluss einer anderen Erkrankung notwendig werden.
Die sicherste Therapie bei einem V.a. Appendizitis ist die diagnostische Bauchspiegelung mit Entfernung des Wurmfortsatzes. Bei einer unkomplizierten Appendizitis sind die Komplikationsraten sehr gering, ein zusätzlicher Vorteil bietet die Möglichkeit, andere krankhafte Veränderungen aufzuspüren. Auch bei der komplizierten Appendizitis (z. B. mit Abszess oder Bauchfellentzündung) ist ein minimalinvasives Vorgehen möglich. Im Anschluss erfolgt eine engmaschige Überwachung und ggfs. eine erneute Bauchspiegelung zur „Reinigung“ des Bauchraumes. Selten ist eine offene Operation notwendig, kann aber bei sehr ausgeprägte Entzündung, insbesondere bei älteren Menschen notwendig werden.
Bei unkompliziertem Verlauf ist ein stationärer Aufenthalt von ca. 3 Tagen vorgesehen, es ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von 10-14 Tagen zu rechnen. Der Kostaufbau nach der Operation wird rasch durchgeführt.
Die konservative, also Antibiotikatherapie einer unkomplizierten Appendizitis wird immer wieder diskutiert. Selbst bei zunächst erfolgreicher Behandlung mussten in Studien innerhalb eines Jahres ca. 25% doch operiert werden. Ein weiteres Problem ist, dass diese Behandlung nur bei der unkomplizierten Appendizitis in Frage kommt. In einer weiteren Studie stellte man fest, dass diese Diagnose trotz durchgeführten Computertomographien in 18% falsch gestellt wurde.
Wir stellen die Empfehlung zur Operation individuell angepasst an die Symptome und Befunde.
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