Erstmals nahmen die Benedictus Krankenhäuser Tutzing und Feldafing am jährlich stattfindenden Boys’Day und Girls’Day teil. Ziel dieser bundesweiten Aktion ist die "klischeefreie Berufs- und Studienwahl". Insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern haben teilgenommen und erlebten einen actionreichen Tag - von der Notaufnahme mit Schockraum, Patiententriage und Heliport, über den Zentral-OP mit fünf Sälen, der Versorgung auf einer Patientenstation, Reanimationsübungen an einer Simulationspuppe bis hin zur Ergo-, Physio- und Sprachtherapie.

Los ging es mit Schwester Sophie Langer, seit 20 Jahren Krankenschwester und Stationsleiterin in Tutzing. Sie stellte beispielhaft einen Stationsalltag vor. OP-Manager Andreas Radis und seine Kollegin Anne Klötzer führten anschließend gruppenweise durch den OP-Bereich. Angefangen vom Umziehen und Einschleusen des Personals zeigten sie den Patientenweg von der Einleitung der Narkose über die Operation bis hin zum Aufwachraum.

Dachten die Schülerinnen und Schüler „mehr Praxis geht nicht“, wurde dies noch durch unser Team der Zentralen Notaufnahme überboten. Markus Häpp (Leitung) und Dr. Tilo Schluppeck (Leitender Arzt) hatten sich etwas ganz Besonderes für den Schockraum überlegt: Die Veranschaulichung für eine lebensrettende Akutbehandlung eines verletzten Patienten wurde an Trainingsorganen und -knochen vorgeführt. Danach ging es direkt zum klinikeigenen Heliport, wo Stefanie Thielmann (ebenfalls Leitung) das An- und Abfliegen des Rettungshubschraubers und Jörg Meyer (Team Basic Life Support) gemeinsam mit Pia Lesch (Projektleitung Pflege) die Wiederbelebung an einer Simulationspuppe übten.

In der Rehabilitationsklinik im benachbarten Feldafing mit Schwerpunkt der Anschlussheilbehandlung erhielten die Boys und Girls, gestärkt nach einem Mittagessen im Patientenrestaurant, einen Einblick in die Berufsgruppen Ergo-, Physio- und Sprachtherapie: Laufen lernen, z. B. nach einem Schlaganfall, im Ganglabor unter Anleitung unseres Physiotherapeuten Fredrik Fingerhut, Schluckübungen mit Logopädin Claudia Schmid und ihrem Team sowie feinmotorische Übungen und 3 D-Vorführung im Armlabor mit Ergotherapeut Benedikt Härtl rundeten den Praxistag ab.

Das Feedback war durchweg positiv: „Vielen Dank für diesen unvergesslichen Tag am tollen Benedictus Krankenhaus! Eure Arbeit dort ist nicht selbstverständlich, und ich bin mir sicher, viele Menschen sind euch täglich dankbar! Da mir der Tag dort auch wirklich sehr gut gefallen hat, werde ich bei einem Praktikumswunsch natürlich wieder Kontakt mit Ihnen aufnehmen“, schreibt der 13-jährige Rohan.

Und Max (15) schreibt: „Ich wollte mich im Nachhinein für euer Angebot am Boys Day 2023 bedanken. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und auch Interesse für die vorgestellten Berufe geweckt. Eventuell hätte ich Interesse ein weiteres, längeres Praktikum bei Ihnen zu absolvieren.“

Fazit: „Ein Schulfach Gesundheitswesen würde Schüler für diesen wundervollen Beruf früh begeistern“, ist sich Sophie Langer sicher und hat damit den ersten Schritt getan. Dr. Tilo Schluppeck: „Meinem Team und mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, Schüler für den Rettungsdienst zu begeistern.“ Auch Kathrin Brosowski, Leitung Artemed Akademie, freut sich über die vielen begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer und den engagierten Referenten. Denn am 1. September startet in Tutzing das erste von insgesamt drei Ausbildungsjahren für den Pflegefachmann- bzw. frau an der neuen Artemed eigenen „Berufsschule für Gesundheitsberufe“ auf dem Klinikgelände. „Damit haben wir ein wichtiges Zeichen gesetzt, dass Pflege und Rettungsdienst wieder in den gesellschaftlichen und wertschätzenden Mittelpunkt gestellt werden.“